Aggression bei Kindern- und Jugendlichen

Freudenberg: Der Fall Luise - diese Angebote zur Gewaltprävention gibt es in der Region

Um Gewalt vorzubeugen, ist es wichtig, dass Institutionen, die mit Kindern- und Jugendlichen arbeiten, in Sachen Gewaltprävention geschult sind.

Um Gewalt vorzubeugen, ist es wichtig, dass Institutionen, die mit Kindern- und Jugendlichen arbeiten, in Sachen Gewaltprävention geschult sind.

Siegen/Kreuztal. Der Vorfall in Freudenberg hat auf tragische Weise das Gewaltpotential von Kindern aufgedeckt. Der Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Falk Burchard sprach gegenüber der SZ davon, dass es ein weitverbreiteter Irrglaube sei, anzunehmen, Kinder seien per se friedfertig und unschuldig.

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Der ärztliche Leiter der Jugendforensischen Klinik in Marsberg beobachtet in der vergangenen Zeit eine Zunahme der Aggression unter Heranwachsenden. Die Ursachen für erhöhte Gewaltbereitschaft seien ganz unterschiedlich.

Was kann man gegen diese Entwicklung tun? In den Städten, Gemeinden und auf Kreisebene gibt es in der heimischen Region vielerlei Angebote zur Gewaltprävention, die sich an Kinder- und Jugendliche richten. Wie sehen diese Angebote aus?

In einer Übersicht zeigt die SZ einige Akteure im Kreisgebiet, die sich der Gewaltprävention bei Kindern- und Jugendlichen verschrieben haben.

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Kreis: Alle Angebote sind gewaltpräventiv angelegt

Der Kreis Siegen-Wittgenstein teilt auf Anfrage mit, dass alle Angebote der Kinder- und Jugendarbeit grundsätzlich gewaltpräventiv angelegt sind. Dazu zählen zum Beispiel generell Jugendtreffs, Jugendfreizeiten oder Sportangebote.

„Die zu Grunde liegenden fachlichen Haltungen, Ziele und Methoden sind dementsprechend in allen Angebotsformen der Träger konzeptionell verankert und werden auch in der Aus- und Fortbildung von ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermittelt“, heißt es.

Workshops gegen rassistische Gewalt in Hilchenbach

Spezielle Angebote mit dem präventiven Ansatz zur Unterbindung rassistischer Gewalt gibt es in Hilchenbach. Der Jugendverein Push e.V. bietet regelmäßig den Workshop „be colourful – not hateful“ für Kinder ab zwölf Jahren an.

Ein ähnliches Angebot gibt es beim Hilchenbacher Jugendtreff. Dort heißt das Projekt „Plakativ gegen Rechts“ und ist für Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gedacht.

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Jugendleiter werden in Gewaltprävention geschult

Regelmäßige Gewaltpräventionsschulungen bietet das katholische Jugendwerk Förderband Siegen-Wittgenstein an. Dieses Angebot richtet sich jedoch an Ehrenamtliche und Multiplikatoren, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Lerneinheiten zum Umgang mit Konflikten und Gewalt sind auch expliziter Teil der Jugendleiter-Ausbildungen beim CVJM oder beim Bund der Deutschen katholischen Jugend.

In Kreuztal werden seit rund 20 Jahren Selbstbehauptungs-und Selbstverteidigungskurse für Mädchen und Jungs angeboten. Bereits in den Kindergärten gibt es das Angebot „Faustlos“, bei dem schon die Kleinsten Rüstzeug zur Impulskontrolle und zum Umgang mit Wut und Ärger an die Hand bekommen. In Bad Laasphe gibt es ein Anti-Gewalt Boxtraining, das sich an zwölf- bis 21-jährige Menschen richtet.

Das unternimmt die Stadt Siegen

Die Stadt Siegen berichtet auf SZ-Anfrage, was im Rahmen des gesetzlichen und erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes im Jahr 2023 geplant ist. Dazu zählen zum Beispiel zwei bis drei Jugendschutzseminare, die über das Schuljahr verteilt für alle weiterführenden Schulen stattfinden sollen. Schwerpunktthemen sind dabei Antirassismus-Arbeit, Medienpädagogik und Gewaltprävention.

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Gewalt- und Suchtprävention ist auch Thema bei den Jugendschutz-Projekttagen. Insgesamt zehn solcher Tage sollen über das Schuljahr verteilt mit je 30 Schülerinnen und Schüler je nach Klassenstärke von städtischer Seite angeboten werden.

Darüber hinaus gibt es Theateraufführungen für weiterführende Schulen im Stadtgebiet zum Thema „Mobbing“. Geplant sind im Herbst zwei Doppelaufführungen eines medienpädagogischen Präventionstheaters mit anschließender Diskussion.

Auch das Bildungsministerium NRW ist in Sachen Gewaltprävention aktiv. 2019 hat man einen Aktionsplan für die Schulen auf den Weg gebracht. Laut dieses Plans werden zum Beispiel schulpsychologische Dienste gestärkt, Lehrer weitergebildet und Angebote zur Streitschlichtung gefördert.

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